
Im Stuttgarter Stadtteil Birkach erhielten jüngst Edith und Fritz Koch ihre Schwalbenplakette aus den Händen von Brigitte Bohlinger, Mitglied im Vorstand des NABU Stuttgart, und Michael Schmolz, Fachbeauftragter für Ornithologie, überreicht. Damit ehrt die Stuttgarter Gruppe des NABU das langjährige Engagement von Familie Koch im Schwalbenschutz. „Wir haben gleich nach Fertigstellung des Hauses im Jahre 1986 die 6 Kunstnester angebracht und freuen uns jedes Jahr auf die Rückkunft der Schwalben“, berichtet Fritz Koch nicht ohne Stolz. Und seine Frau Edith ergänzt: „Wir haben deshalb auch viel weniger lästige Insekten um unser Haus und können den Sommer viel mehr genießen.“ Ja, tatsächlich ist es so, dass rein rechnerisch vier junge Schwalben etwa 150.000 Insekten im Jahr vertilgen.
Mit dem Haus in der Birkheckenstraße wird laut Michael Schmolz, der seit über 20 Jahren sie Schwalbenzählung in Stuttgart organisiert und auswertet, der weitaus bedeutendste Standort in Birkach ausgezeichnet. „Mit sechs Brutpaaren dieses Jahr und damit im wahrsten Sinne ‚full house‘ ist das die unangefochtene Bastion in Birkach.“ Denn Birkach hat in den letzten Jahren einen Großteil seines Bestands an Mehlschwalben verloren, weiß der Ornithologe: Von 1999, als man mit 35 Brutpaaren das absolute Maximum in Birkach feststellte, nahm der Bestand recht kontinuierlich auf nur noch ein einziges nachgewiesenes Brutpaar im Jahr 2013 ab. Danach erholten sich die Population zwar wieder etwas, aber mit einem durchschnittlichen Bestand von sieben Brutpaaren in den letzten zehn Jahren ist man weit von den guten Beständen der 90er Jahre entfernt. 2023 zählte Schmolz insgesamt 8 besetzte Nester der Mehlschwalbe in Birkach. Umso wichtiger ist der Erhalt der letzten guten Standorte.

Familie Koch zeigte sich sehr erfreut über die Auszeichnung und feierte das Ereignis mit einem kleinen Sektempfang. „Schön, dass ihnen die Auszeichnung etwas bedeutet und noch schöner, dass Ihr Herz für Schwalben nun nach außen sichtbar wird. Sie haben in dieser Beziehung eine echte Vorbildfunktion“, betont Schmolz. Und so hofft der NABU auf Nachahmeffekte, damit Birkach in puncto Schwalben wieder zu alter Stärke findet.
NABU Stuttgart zeichnet Münsters Hochburg für Schwalben aus

Am Hotspot der Mehlschwalben-Verbreitung in Stuttgart Münster, sind acht der zwölf Kunstnester, die Dieter Ellwanger vor Jahren angebracht hat, besetzt.
Mit dem Haus in der Echazstraße zeichnet der NABU laut Michael Schmolz den bedeutendsten Standort in Münster aus. Lediglich an drei weiteren Häusern in Münster brüten derzeit, so der NABU Stuttgart, noch Mehlschwalben. Umso wichtiger ist es, die verbliebenen Kolonien zu erhalten und zu entwickeln. Und das macht Herr Ellwanger in vorbildlicher Weise, indem er auch in der Nachbarschaft Werbung für die eleganten Flugkünstler macht. An zwei weiteren Häusern hängen nun acht bzw. sieben Kunstnester, von denen die meisten besetzt sind. 20 der aktuell 22 Brutpaare gehen somit auf das Engagement von Herrn Ellwanger zurück.
Der NABU Stuttgart freut sich über die Population und gratuliert Dieter Ellwanger zu diesem Erfolg.