Ergebnis Zählung Gartenvögel 2025

Ernüchternde Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel für Baden-Württemberg

Die Zahl der Vögel pro Garten nimmt auch in Baden-Württemberg weiter ab: „Wir haben in Baden-Württemberg einen Tiefpunkt erreicht.

 Von den 20 häufigsten Arten hatte dieses Jahr nur der Mauersegler Aufwind, wobei das deutliche Plus von 28 Prozent für den grazilen Flieger wohl dem guten Wetter am Zählwochenende geschuldet sein dürfte.

 

Dieses Jahr haben 6.024 Menschen im Land in 4.058 Gärten exakt 109.111 Vögel beobachtet.

 

 

 

Haussperling am häufigsten, gefolgt von Amsel

 

Auf Platz eins in Baden-Württemberg liegt, wie in den Vorjahren, der Haussperling mit knapp 20.000 Sichtungen, vor Amsel, Kohlmeise, Star und Blaumeise. Der Feldsperling hat weiter Plätze eingebüßt und rangiert nur noch auf Rang 7. Dass der kleine Feldvogel, so wie viele Vögel der Agrarlandschaft, weiter an Boden verliert, deckt sich mit dem Monitoring häufiger Brutvögel für Baden-Württemberg, das eine starke Abnahme feststellt.

 

 

 

Was fehlt den Vögeln?

 

Tendenziell haben es Gebäudebrüter wie der Haussperling zunehmend schwer, besonders in Städten Brutplätze zu finden. „Die Zahl der Häuser, an denen Spatzen oder Hausrotschwänze unter losen Dachziegeln Nischen zum Brüten finden, nimmt konstant ab.

 

Schottergärten bieten keine Nahrung für Vögel

Hinzu kommt der ungebrochene Trend zu sterilen Gärten: Es werden Schottergärten trotz gesetzlichem Verbot gebaut, Kirschlorbeerhecken gepflanzt und Flächen neu versiegelt.

 

 

 

 

Ihr dringlicher Appell richtet sich an Politik, Kommunen, Unternehmen und Privatleute gleichermaßen: „Vögel sind wichtige Indikatoren, wie es um unsere Natur bestellt ist.

 

Wir können die Trendwende gemeinsam selbst einläuten, mit mehr Insektenschutz, mehr Toleranz und mehr Naturschutz. Damit gewinnen wir mehr Artenvielfalt, aber auch Lebensqualität, Freude und schöne Erlebnisse direkt vor unserer Haustür.

 

 

 

Wie geht es Amsel und Hausrotschwanz?

 

Die Amsel ist in den meisten Gärten vertreten und wurde knapp 10.000-mal gezählt, dennoch ein Rückgang von neun Prozent zum Vorjahr.

 

Womöglich ist der Usutu-Ausbruch von 2024, eine für die Amsel tödlich verlaufende Virus-Erkrankung, für den Rückgang verantwortlich, wenn auch der Ausbruch nicht so gravierend war wie im Nordwesten von Deutschland.

 

 

 

Der Hausrotschwanz, Vogel des Jahres 2025, lässt sich zurzeit gut beobachten, wie er auf einem Hausdach sitzt und singt.

 

 

 

Aktuell lassen sich viele aufgeplusterte Jungvögel von Hausrotschwanz, Blau- und Kohlmeise oder Haussperling beobachten, die in den Gärten zum Beispiel auf einem Ast sitzen und um Futter betteln.

Vogeleltern können nur in naturnahen Gärten und Anlagen ihren Nachwuchs erfolgreich großziehen. Pflanzen sie mehr Sträucher, Stauden oder einer Wildkrautecke im Garten für mehr Insekten. Lassen sie Katzen tagsüber im Haus und reinigen das Vogelbad täglich.

Die rückläufigen Gartenvogelzahlen mahnen uns, engagierter Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt im Siedlungsraum und außerhalb davon umzusetzen.