Eigentlich sollte dieses Projekt bereits im März 2020 beginnen, damit die Schüler*innen zweier Klassen der Klassenstufe zwei bis vier der Verbundschule Rohr ein
ganzes „Gartenjahr“, eine Vegetationsperiode zusammen mit ihren Lehrkräften und der Projektleitung, unterstützt vom FÖJ des NABU Stuttgart sowie interessierten Ehrenamtlichen aktiv mit allen
Sinnen erleben könnten. Leider machte uns Corona einen Strich durch die Rechnung und so begannen wir im September mit unserem Projekt.
Damit die Schüler*innen im Herbst im Garten auch etwas ernten konnten und die Gemüsebeete nicht den ganzen Sommer über brach lagen, waren Kartoffeln und Kürbis
angepflanzt worden, die nun an zwei Terminen von den jeweiligen Klassen geerntet, zu einer Suppe verarbeitet und zusammen mit Apfelmus aus den Äpfeln im Garten und Zitronenmelissetee aus dem
Kräuterbeet verspeist werden konnten. Auf einer Exkursion in den nahen Wald haben die Schüler*innen die Spuren von Eichhörnchen entdeckt, verschiedene Baumarten und deren Früchte kennengelernt
und selber das Alter einzelner Bäume bestimmt.
Doch weshalb dieses Projekt? Die Verbundschule Rohr möchte „Natur erleben“ und die Arbeit in ihrem Schulgarten als Bildungsangebot an der Schule
etablieren und in den Schulalltag integrieren. Die Schüler*innen sollen die Natur in ihrem Stadtteil kennen und schätzen lernen, sich praktisch - handlungsorientiert - mit Lerninhalten,
insbesondere aktuellen
Fragestellungen zu Artensterben, Klimawandel und einem nachhaltigen Lebensstil beschäftigen. Der NABU Stuttgart, der bereits seit längerem an der Schule immer
wieder mit kleineren Projekten aktiv war, unterstützt die Lehrkräfte hierbei mit seinen Erfahrungen in der Naturpädagogik, naturnahem Gärtnern und der Kenntnis der Tier- und Pflanzenwelt vor
Ort.
So sollen gemeinsam Impulse für eine bewegungsreiche sinnvolle Freizeitgestaltung gegeben werden. Die Schüler*innen sollen angeregt werden, sich immer wieder
Gedanken zu machen, was sie als Einzelne für die Natur durch ihr Verhalten bewirken können – für Wildbienen und Vögel und gegen Plastikmüll, Pestizide und Luftverschmutzung, um nur einige Themen
zu nennen. Sie sollen praktisch erfahren, wo ihre Nahrungsmittel herkommen und beobachten, wie sie wachsen und was sie hierfür benötigen. Mittels vielfältiger naturpädagogischer Aktivitäten
sollen ihre Sozialkompetenz, Kreativität, Sinne und Sprachentwicklung gefördert werden. Dies kann eine Basis für ggf. spätere gemeinsame Projekte im Schulcampus bilden.
So wird es Naturexkursionen in den Rohrer und Dürrlewanger Wald, zu den Teichen und Bächen dort und auf die Wiesen im Rosental geben. Die Schüler*innen können
hierbei ganzheitlich und spielerisch ökologische Zusammenhänge entdecken, die Tiere und Pflanzen kennenlernen und mit Naturmaterialien kreativ werden. Sie machen neue Bewegungserfahrungen,
stärken ihre Sozialkompetenz und lernen ihren Stadtteil neu kennen.
Im Schulgarten säen und pflanzen sie ihr eigenes Gemüse, sehen es wachsen und pflegen die Beete, um es dann im Sommer und Herbst zu ernten, in der Schulküche
zuzubereiten und gemeinsam essen zu können.
Vielleicht bekommt aufgrund der Erlebnisse in der Natur im Projekt ja auch die ein oder andere Schüler*in Lust sich in den Kindergruppen des NABU Stuttgart in S-Vaihingen zu engagieren.