Nistkastenkontrolle

Anklopfen hilft - Nistkastenkontrolle 2020

Aufgabe: Kontrolle und Reinigung der Nistkästen in einem definierten Stadtgebiet/Park

Anforderung: sicherer Umgang mit Leiter, gut zu Fuß

Zeitaufwand: September bis November, Stundenzahl frei wählbar

Bonus: Sie lernen die Bewohner von Nistkästen und verschiedene Nester kennen


Erfahrungsbericht zur Nistkastenkontrolle von Leonie Böllinger und Sara Fiedler

Jeden Herbst zieht ein Freiwilligenteam des NABU Stuttgarts los, um Vogelnistkästen in Parks und Grünflächen im Raum Stuttgart zu kontrollieren und zu säubern. Die Kästen werden von alten Nestern, darin lebenden Parasiten und Spinnenweben befreit, damit sie im kommenden Frühling wieder einzugsbereit für Vögel sind. Leonie Böllinger, die im September 2020 ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) beim NABU Stuttgart begonnen hat, organisiert und begleitet die Einsätze und zeigt neuen Freiwilligen, was es bei den Nistkastenkontrollen zu beachten gilt.

 

Ein Tag auf Nistkastenkontrolle

 Am Freitag, 02.10.2020, sind wir, Leonie Böllinger (FÖJlerin), Tim Kühlewein (Beisitzer im Vorstand des NABU Stuttgarts) und Sara Fiedler (Praktikantin beim NABU Stuttgart) mit Waltraud Kruse unterwegs. Waltraud filmt heute die Nistkastenkontrolle.

 Am Morgen geht es mit Leiter, Helmen und Mundschutz im Norden von Stuttgart los. Mithilfe einer Karte verschaffen wir uns den ersten Überblick, denn auf ihr sind alle Nistkästen, die es im Park zu kontrollieren gilt, eingezeichnet. In Parkanlagen, wie dem Höhenpark Killesberg, indem wir heute unterwegs sind, sind die Nistkästen oft gut zu erreichen, jedoch ist das kleine Haus auch hier mal gut im üppigen Gestrüpp eines Baumes versteckt.

 Zum Kontrollieren stellen wir meist die mitgebrachte Leiter am Baum auf. Manchmal reicht ein langes Strecken vom Boden aus, selten müssen geübte Räuberleiter-Aktionen aushelfen. Während eine Person die Leiter hochsteigt, muss mindestens eine andere die Leiter unten sichern. Danach wird der Kasten gereinigt und der Fund dokumentiert.

 

Verschiedene Nistkästen je nach Vogelart

 Elf verschiedene Nistkastentypen gibt es, um möglichst vielen Arten ein ideales Heim zu bieten. Sie unterscheiden sich in ihren Dächern, Aufhängungen und in der Größe ihrer Einfluglöcher. Auch Nistmöglichkeiten für Siebenschläfer und Fledermaus gibt es in einigen Parks.

 Die Nester der verschiedenen Vogelarten lassen sich anhand des verwendeten Materials unterscheiden. Moos, Zweige, Gräser, Wolle, Haare oder Zivilisationsmüll zählen zu den meist verwendeten. Heute finden wir einiges. Neben den sehr häufig vorkommenden Meisennestern aus Moos, finden wir Rotschwanznester, ein Rotkehlchennest und einen Siebenschläfer. Auf Grund von Letzterem ist es sehr ratsam vor dem Hausputz vorsichtig anzuklopfen, denn es kann sein, dass Siebenschläfer oder Haselmäuse nach der Vogelbrut im Nistkasten eingezogen sind. Durch das Klopfen geweckt kann ein Siebenschläfer seinen Unmut über die unerwartete Störung durch leises Brummen und Knurren zeigen. Um ihn nicht weiter zu stören, steigen wir wieder von der Leiter hinab und lassen ihn schlafen.

 

Machen Sie mit!

Jedes Jahr werden Freiwillige für die Nistkastenkontrolle und weitere Aktionen des NABU, wie Pflegeeinsätze oder die Amphibienschutzaktion, gesucht. Wer sich an anstehenden Aktionen beteiligen möchte, darf sich gerne in der Geschäftsstelle melden (Montag und Donnerstag 9.30 - 12.30 unter 0711 / 62 69 44) oder per E-Mail an nabu@nabu-stuttgart.de.