Für mehr Nachhaltigkeit unter dem Baum

Wo sich kurz zuvor mühevoll verpackte, glanzvoll verzierte Geschenke in Reih und Glied stapelten, herrscht plötzlich Chaos. Das Papier liegt zerrissen am Boden, die Konzentration ist ganz auf den Inhalt der Pakete gerichtet; die Verpackung ist jetzt nicht mehr als Abfall. Dieses Bild zeigt sich wohl in vielen Stuttgarter Wohnzimmern nach der Bescherung am Heiligen Abend. Aber was kann man tun, um diese Papierverschwendung zu reduzieren? Gibt es Alternativen, die nicht nur nachhaltiger, sondern auch mindestens so schön wie das konventionelle Geschenkpapier, sind? Die gute Nachricht zum dritten Advent: Ja, die gibt es. Wir haben uns umgehört und fünf Alternativen herausgesucht, bei denen sicher für jeden „Verpacker“ etwas dabei ist.


Foto: Pixabay
Foto: Pixabay

Recyclinggeschenkpapier

Hübsch und unaufwändig soll es sein? Die beliebteste Alternative hierzulande zum konventionellen Geschenkpapier ist die umweltfreundlichere, recycelte Variante. 

Das ist aber längst nichtmehr nur blanko-Packpapier. Nein, auch in diesem Jahr findet man in vielen Läden Geschenkpapier, das mit dem Blauen Engel ausgezeichnet oder FSC-zertifiziert ist. Dabei umfasst die Vielfalt jegliche Farben, Muster und Veredelungen. Der konventionellen Verpackung kann es also gut das Wasser reichen. Hier in Stuttgart gibt es das nachhaltigere Geschenkpapier beispielsweise im Weltladen, im DM und auch in der Buchhandlung Osiander.

 

Zeitungen, Zeitschriften und Bücher

Lektüre gefällig? Alte Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher finden sich in nahezu jedem Haushalt. Auch sie eignen sich super, um Geschenke zu verpacken und lassen sich mit Stempeln oder kleinen Zeichnungen verschönern, um dem Ganzen einen individuelleren Charakter zu verleihen. Falls das Papier nach dem Auspacken noch am Stück ist, hat der Beschenkte direkt noch Lesematerial dazubekommen und es entsteht kein zusätzlicher Abfall

 

Das Geschenk im Geschenk

Manchmal bietet es sich auch an, Geschenke ineinander zu verpacken: Beispielweise ein Kochbuch in einem neuen Geschirrhandtuch oder die neuen Schuhe in einer schönen Stofftasche. So hat man unnötige Verpackungen komplett vermieden und trotzdem den Überraschungseffekt erhalten. 

 

 


Geschenkverpackungen wieder verwenden, Pixbay
Foto: Geschenkverpackungen wieder verwenden, Pixbay

Geschenkpapier wiederverwenden

Aus derselben Kategorie, aber noch kostengünstiger: Geschenkpapier wiederverwenden. 

Eigentlich ist es doch schade, das Papier nur einmal zu verwenden und dann sofort zu entsorgen, oder? Warum also nicht beim Auspacken achtgeben und es im nächsten Jahr erneut verwenden? Ein weiteres Plus: Jedes Geschenk ist in einem anderen Papier verpackt und unter dem Baum wird es bunter. Also: Lassen wir den Abfall gar nicht erst entstehen.


Foto: Kuchen im Glas, Pixabay
Foto: Kuchen im Glas, Pixabay

Verpackungen selbst basteln

Bastelspaß gefällig? Wie kann man das perfekte Geschenk besser in Szene setzen als mit einer selbstgebastelten Verpackung? Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt: Alte Stoffe und Kleidungsstücke können blanko oder sogar mit Kartoffeldruck verschönert um die Päckchen gewickelt werden. Eine beleibte Wickeltechnik ist Furoshiki (eine Anleitung des japanischen Umweltministerium gibt es hier: http://www.env.go.jp/en/focus/attach/060403-5.pdf). Auch alte Konservendosen oder Klopapierrollen eignen sich bestens als Bastelmaterial. 

 

Ökologische Geschenkverpackungen sind alles andere als langweilig und eintönig. Sie können sogar zum Bastelnachmittag werden. Und wer freut sich nicht über ein so liebevolles und individuell verpacktes Geschenk? In diesem Sinne wünschet der NABU Stuttgart eine schöne Weihnachtszeit, viel Spaß beim Geschenkeeinpacken und sagt: Auf die Päckchen, fertig, los.