Endergebnis der „Stunde der Wintervögel“ 2025

 

Weniger Spatzen, Meisen und Amseln

 

 

Sorgenkind Amsel: 18 Prozent weniger wurden gezählt. Der Grund: vermutlich das Usutu-Virus - - Foto: Frank Derer

Sorgenkind Amsel: 18 Prozent weniger wurden gezählt. Der Grund: vermutlich das Usutu-Virus - - Foto: Frank Derer

 

 

Etwas weniger Vögel als im Vorjahr haben sich am zweiten Januarwochenende bei der „Stunde der Wintervögel“ blicken lassen. Knapp 122.000 Menschen deutschlandweit widmeten sich eine Stunde lang der Beobachtung der Vögel, die am Futterhaus im Garten, auf dem Balkon oder in den Parks gesichtet werden konnten.

 

Die Vogelschutzexpert*innen des NABU haben die gemeldeten Daten jetzt bewertet:

Auffällig ist, dass deutlich weniger Amseln gesichtet wurden: Ein Minus von 18 Prozent im Vergleich zu 2024. „Im vergangenen Sommer wurden uns viele kranke und tote Amseln gemeldet, die im Verdacht standen, mit dem Usutu-Virus infiziert gewesen zu sein. Das könnte dazu geführt haben, dass zur Vogelzählung weniger Amseln zu sehen waren.


Haus- und Feldsperling

Foto: Haussperling, Kathy Büscher, NABU Rinteln; und Feldsperling, NABU


Auch die beiden Spatzenarten ließen sich seltener blicken: Haussperling und Feldsperling liegen beide deutlich unter den Meldungen des Vorjahres. „Feldsperlinge gehören schon länger zu den Sorgenkindern, deren Bestände in den letzten Jahren regional deutlich abgenommen haben. Aber auch der Haussperling kämpft trotz seines ersten Rangs auf der Liste der häufigsten Wintervögel zunehmend mit den Konsequenzen städtebaulicher Maßnahmen. Als Gebäudebrüter ist er auf Nischen und Spalten angewiesen, die bei Sanierungen oft geschlossen werden.“


Kohl- und Blaumeisen

Foto: Blaumeise, NABU
Foto: Blaumeise, NABU

Kohl- und Blaumeisen, die wie die Spatzenarten zu den häufigsten Gästen an den Futterstellen gehören, machten sich ebenfalls etwas rarer. Die geringeren Meldezahlen sind vermutlich den bisher milden Temperaturen geschuldet und bewegen sich im Rahmen der letzten Jahre. Sie spiegeln gut die größere Dynamik der Vogelwelt im Winter wider, die bei ausreichend Nahrung und wenig Kälte öfter auch den    Gärten und Futterstellen fernbleiben.

 


Kernbeißer und Bergfinken

Foto: Kernbeißer, NABU
Foto: Kernbeißer, NABU

Dafür wurden Kernbeißer doppelt so häufig wie 2024 gemeldet.

 

Beide Arten ziehen im Winter auf der Suche nach Samen und Früchten in größeren Trupps umher. Dabei sind vor allem Bergfinken für ihre enormen Schwärme bekannt.

 

 


Foto: Bergfink, NABU
Foto: Bergfink, NABU

Bergfinken tauchen sogar mehr als dreimal so häufig wie im vergangenen Jahr auf.

 

Die Top Five der Wintervögel sind wie im vergangenen Jahr Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise, Amsel, Feldsperling.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Fotos: Die TOP 5 der Zählung: Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise, Amsel, Feldsperling, NABU Netz, M. Bosch K. Büscher, W. Rusch


Wer pickt denn da?

Vögel beobachten und bestimmen

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Blaumeise Foto: Stefan Böttinger

Winter und Vorfrühling sind ideale Zeiten, um Kenntnisse der Vogelarten aufzufrischen oder zu erweitern. Der Blick in die Baumkronen ist frei und am Vogelhäuschen lassen sich viele Arten ganz in Ruhe beobachten. Die schwarzen Amseln gehören zu den bekanntesten Vogelarten und auch die Blaumeise macht wenig Bestimmungsschwierigkeiten. Der NABU hat eine kleine Bestimmungshilfe für die 35 häufigsten Wintervögel zusammengestellt.