Vogel des Jahres 2024 - der Kiebitz


Foto: Thorsten Krüger, Kiebitz Kücken
Foto: Thorsten Krüger, Kiebitz Kücken

Fast 120.000 Menschen haben bei der Wahl zum Vogel des Jahres mitgemacht – und dabei am häufigsten den Kiebitz gewählt. Der „Gaukler der Lüfte“ war früher noch sehr häufig zu sehen, mittlerweile aber gilt er als stark gefährdet.


Aussehen

Der Kiebitz ist ein schwarz-weiß gefärbter, etwa taubengroßer Regenpfeifer. Sein Gefieder glänzt im Licht metallisch grün oder violett. Zudem sind die Federholle auf dem Kopf und die breiten gerundeten Flügel auffallend. Männchen und Weibchen sehen sich sehr ähnlich, jedoch ist die Federholle des Männchens länger und das Brustband einheitlich dunkel gefärbt.

 

Nahrung

Der Kiebitz hat ein vielseitiges Nahrungsspektrum, frisst aber vor allem Insekten und deren Larven. Daneben können auch Regenwürmer, Getreidekörner sowie Samen und Früchte von Wiesenpflanzen als Nahrungsbestandteile dienen.

 

Gefährdung

Früher noch sehr häufig zu sehen, ist der Kiebitz aus vielen Agrarlandschaften verschwunden. Vor allem die Entwässerung und der Verlust von Feuchtwiesen machen der Art schwer zu schaffen. Durch frühe Mahd und schnell wachsende Kulturen sind Äcker und Wiesen weitgehend als Bruthabitat ungeeignet.


Foto: Kiebitzgelege, NABU, Thorsten Cimiotti
Foto: Kiebitzgelege, NABU, Thorsten Cimiotti

 

Verhalten

Ihr Nest besteht aus einer Bodenmulde und ist umgeben von besonders kurzer Vegetation. Darin legen Kiebitze meist vier Eier.

 



Vogel des Jahres 2023 - das Braunkehlchen


Foto: Maike Sommerhage, NABU
Foto: Maike Sommerhage, NABU

12-14 cm groß

Langstreckenzieher

von April bis September bei uns zu beobachten


Wenn die Braunkehlchen im April nach Deutschland kommen, haben sie mehr als 5000 Kilometer hinter sich. Denn sie überwintern im tropischen Afrika und sind daher Langstreckenzieher. Wie viele andere Zugvögel auch, fliegen Braunkehlchen nachts, tagsüber suchen sie nach Nahrung oder ruhen sich aus. Bei uns angekommen, suchen sie blütenreiche Wiesen und Brachen, um hier in Bodennestern zu brüten. Das Braunkehlchen ist gefährdet. Der Grund für den Rückgang liegt in dem regelmäßigen Mähen der Wiesen, wodurch viele Nester zerstört werden. Diese verschwinden allerorten, weshalb der Bestand des Braunkehlchens seit Jahrzehnten zurückgeht.


Steckbrief

Foto: NABU App
Foto: NABU App

Aussehen

Braunkehlchen haben in allen Kleidern und Altersstufen einen hellen Streifen über dem Auge, bei Männchen ist er leuchtend weiß. Die Kehle und die Brust sind orangebraun gefärbt, der Rücken braun mit dunklen Flecken. Fliegen Braunkehlchen auf, blitzt die weiße Schwanzbasis hervor.

Verhalten

Häufig verweilen die Vögel auf einem Zaunpfahl und starten von hier aus ihre Jagdflüge. Ruhig sitzen sieht man sie selten, ähnlich wie Rotkehlchen „knicksen“ sie oft und wippen mit dem Schwanz.

 

Überlebenstrick

Bei Überflug eines Greifvogels nimmt das Braunkehlchen eine „Pfahlstellung“ ein und versucht so, sich unsichtbar zu machen.

 

Lebensraum

Der Lebensraum der Braunkehlchen sind feuchte Wiesen, Brachen und Feldränder. Wichtig sind einzelne Büsche, hohe Stauden oder Zaunpfähle, welche die Vögel als Sing- und Ansitzwarte nutzen.

 

Zugverhalten

Braunkehlchen überfliegen die Sahara und verbringen den Winter in tropischen Gebieten in Afrika. Besonders die Vögel aus dem Norden Europas vollbringen damit erstaunliche Leistungen.

 

Stimme

Der Ruf des Braunkehlchens ist ein weiches „djü“ und erinnert ein wenig an den Ruf des Gimpels, es folgt jedoch ein kurzes, charakteristisches Schnalzen. Der Gesang besteht aus variablen und rauen Strophen, die sich in dessen Verlauf beschleunigen, bevor sie abrupt enden.



Vogel des Jahres 2022 - der Wiedehopf


Foto: Wiedehopf, NABU Netz, Paul Gläser
Foto: Wiedehopf, NABU Netz, Paul Gläser

Gestreifte Flügel, aufstellbare orangene Haube und ein langer Schnabel: Deutschland hat den Wiedehopf zum Vogel des Jahres 2022 gewählt! Der auffällige, aber scheue Vogel kommt hierzulande bisher selten vor.

Der Wiedehopf liebt Wärme und Insekten

Langer Schnabel, orangene Haube und gestreifte Flügel: Der Wiedehopf fällt ins Auge, besonders wenn er seine Scheitelfedern aufstellt. Der gefährdete Höhlenbrüter kommt hierzulande in warmen Regionen vor. Mehr zum exotischen Langstreckenzieher hier im Porträt.

 


Vogel des Jahres 2021  ist das Rotkelchen

Foto: NABU-Netz
Foto: NABU-Netz

Das Rotkehlchen ist einer der bekanntesten und beliebtesten Vögel Deutschlands. Der zarte und doch stimmgewaltige Sympathieträger kann ganzjährig bei uns beobachtet werden. Mit seiner orangeroten Brust und seiner zutraulichen Art ist er besonders leicht zu erkennen und fast überall in Wäldern, Parks und Siedlungen zu Hause.

In Deutschland leben 3,4 bis 4,3 Millionen Brutpaare, der Bestand ist derzeit nicht gefährdet. Das Rotkehlchen trägt den Titel bereits zum zweiten Mal: Schon 1992 war der bekannte Gartenvogel Vogel des Jahres.

Mehr zu den Ergebnissen finden Sie hier:


Vogel des Jahres 2020 ist die Turteltaube

Glück, Liebe und Frieden sind warme und positive Symbole, für welche die Turteltaube steht.
Als Vogel des Jahres 2020 macht der NABU mit der Turteltaube auf eine Vogelart aufmerksam, welche in Deutschland vom Aussterben bedroht ist. Über 90 Prozent der deutschen Bestände sind seit 1980 verloren gegangen. Grund dafür ist das Fehlen passender 
Lebensräume - zum Beispiel strukturreiche Wald- und Feldränder, welche unter anderem aufgrund der industriellen Landwirtschaft weiter zurück gehen. 

Als einzige Taube, die nicht bei uns überwintert, verbringt die Turteltaube ihren Winter in Afrika. Der Weg dorthin ist für sie jedoch höchst gefährlich, da die Jagd auf die Art ihren natürlichen Zugweg lebensbedrohlich macht.

Weitere spannende Informationen zur Turteltaube finden Sie auf der Webseite des NABU Bundesverbandes.


Vogel des Jahres 2019 ist die Feldlerche

Agrarvogel im Sinkflug

Feldlerche
Foto: NABU Stuttgart/Johannes Groß

Nicht nur für die Insektenwelt hat die moderne, industrielle Landwirtschaft negative Folgen. So wurde im zweiten Jahr nacheinander ein Vogel der Agrarlandschaften zum Vogel des Jahres gewählt: War früher der Gesang der Feldlerche ein steter Begleiter landwirtschaftlich geprägter Gegenden, ist sie heute vielerorts verstummt.

 

Informationen zur Feldlerche, warum sie schon zum zweiten Mal Vogel des Jahres ist und wie sie ihr helfen können, lesen sie auf der Themenseite des NABU Bundesverbands: Die Feldlerche - Typischer Agrarvogel im Sinkflug


Vogel des Jahres 2018 ist der Star

(Fotos: 1 und 4: Johannes Groß (NABU Stgt), 2. iStock, 3. Georg Dorff)
Fotos: 1 und 4: Johannes Groß (NABU Stgt), 2. iStock, 3. Georg Dorff

Der Star, ein echter Popstar im Glitzerkleid

Wie bei kaum einem anderen unserer Vögel schillert das aus der Ferne rein schwarz wirkende Gefieder aus der Nähe in vielen verschiedenen Farben, wobei violett an Kopf, Brust und Bauch und grüne Töne am Rücken dominieren. Dazu die vielen gelblich-weißen Tropfenflecken, wie Pailletten auf einem Kleid, vor allem im Schlichtkleid.

Im Herbst dann die riesigen Schwärme von bis zu zehn- oder sogar hunderttausenden Vögeln, die lautstark den Himmel verdunkeln.
In Stuttgart sind es „nur“ ein paar Tausend die z.B. in der Königsstraße in der Innenstadt in den Platanen schlafen.

 

Wo leben Stuttgarts Stare?
Der Star hat eine starke Affinität zu den Streuobstwiesen, die ihm noch ausreichend Höhlenbäume bieten. Daneben besiedelt er Kleingärten, Parkanlagen – in Stuttgart gibt es noch vergleichsweise gute Bestände im Rosensteinpark und den Schlossgartenanlagen – sowie vereinzelt lichte Wälder. Eine Bestandsschätzung ist für Stuttgart zur Zeit leider nicht möglich, es werden mehrere Hundert, vielleicht sogar über Tausend Paare sein.

Weitere Informationen zum Star lesen Sie in diesem Bericht:

(Text: Dr. Ulrich Tammler, Fachbeauftragter Ornithologie, NABU Stuttgart)

 


Vogel des Jahres 2017 der Waldkauz

Bewohner alter Bäume

Waldkauz

Runde Knopfaugen, ein weich-gefiedertes Gesicht und sein charakteristischer «Huuh-hu-huuh» Ruf: Das ist der Waldkauz (Strix aluco).

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), haben ihn stellvertretend für alle Eulenarten, zum „Vogel des Jahres 2017“ gewählt. „Mit ihm wollen wir für den Erhalt alter Bäume mit Höhlen im Wald oder in Parks werben und eine breite Öffentlichkeit für die Bedürfnisse höhlenbewohnender Tiere sensibilisieren“, sagt Heinz Kowalski vom NABU Bundesverband.

 

 


Vogel des Jahres 2016 der Stieglitz

Charaktervogel bunter Landschaften

Stieglitz, Stefan Böttinger
Foto: Stieglitz, Stefan Böttinger

Der Stieglitz  gehört zu den buntesten und gleichzeitig beliebtesten Singvögeln in Europa. Kaum eine andere Art steht so für die Vielfalt und Farbenpracht unserer Landschaften. Doch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft und die Bebauung von Brachflächen rauben dem Stieglitz die Nahrungs- und Lebensgrundlagen.

Dieser Singvogel zählt zu den farbenfrohesten Vögeln Deutschlands. Der auch Distelfink genannte Stieglitz steht für vielfältige und farbenfrohe Landschaften, denn er ernährt sich vornehmlich von den Samen zahlreicher verschiedener Blütenpflanzen, Gräser und Bäume. Bunte Landschaften mit ausreichend Nahrung gibt es jedoch immer weniger, daher ist der Bestand des Stieglitzes in Deutschland in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen.

Weitere Informationen zum Vogel des Jahres gibt es hier.